Als ich davon gehört hatte, dass es direkt bei uns um die Ecke einige Bäume mit Esskastanien geben soll, musste ich mich unbedingt auf den Weg machen um ein paar davon zu sammeln.
Erstmal musste ich sie finden, Kastanien sind ja leicht, aber wie sehen Esskastanien eigentlich aus?
Also Esskastanien haben eine richtig stachelige Hülle, kann man ohne Handschuhe kaum anfassen, tut echt richtig weh. Und die Blätter sehen auch etwas anders aus als bei normalen Kastanien. Schaut mal hier, ich hab das genauestens für euch dokumentiert:
So, und dann hatte ich doch tatsächlich einige von den leckeren Maronen gefunden. Mir ist gleich mal aufgefallen, wie klein die im Vergleich zu denen sind, die man aktuell im Supermarkt kaufen kann. Die gekauften sind locker doppelt so groß.
Superfood: Esskastanien
Und warum genau gehören die Maronen jetzt auch zu den Waldsuperfoods? Dafür, dass sie zu den Nüssen und Samen gehören enthalten die Esskastanien sehr wenig Fett. Des weiteren liefert die Esskastanie komplexe Kohlenhydrate, Vitamine (B & C) und Achtung glutenfree, na wenn das mal nichts ist 😉 . Pro 100 Gramm kommt man auf folgende Nährwerte: 175 kcal, 3g Protein, 0,4g Fett und 40g Kohlenhydrate.
Verwendungsmöglichkeiten der Esskastanien
Ja, was mache ich denn nun mit meiner Beute? Ich habe einige Zeit recherchiert und habe mich dann für zwei Varianten entschieden, einmal habe ich aus den Maronen eine leckere Suppe zubereitet, das nächste Mal gab es die Kastanien klassisch aus dem Ofen.
Zubereitung Maronensuppe
Hierfür habe ich die Maronen zuerst von der äußeren Schale befreit und dann ca. 10 Minuten vorgekocht. Dann ließ sich auch die “innere” Schale der Esskastanien relativ einfach entfernen. Das war schon recht zeitaufwendig, deswegen greifen die meisten Menschen auch zu fertig vakuumieren Maronen wenn Sie eine Suppe, Püree oder Ähnliches machen möchten.
Dann habe ich eine Chalotte in Öl glasig gedünstet und anschließend die Maronen kurz mit angebraten. Mit Apfelsaft und Geflügelbrühe ablöschen, Salz & Pfeffer dazu und ca. 20 Minuten köcheln lassen – bis die Maroni eben weich sind 🙂
Dann wird alles püriert, nochmals mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt. Ich habe noch etwas light Sahne hinzugegeben und ganz am Ende als besonderes Geschmackserlebnis einen kleinen Schluck Cognac 🙂
Die Gartnitur besteht aus einem kleinen Teelöffel Schmand, etwas Petersilie und als Farbklecks etwas Kürbiskernöl – “kann man essen” 🙂
Das Ganze Rezept ist eher “frei Schnauze” entstanden, deswegen gibt es auch keine genauen Mengenangaben. Am Ende war mir die Suppe noch etwas zu süß und ich habe noch etwas dunklen Balsamico dazugegeben, das war (meiner Meinung nach :D) eine gute Idee.
Zubereitung geröstete Maronen aus dem Ofen
Die Maronen aus dem Ofen waren aber definitv die einfachere Variante und sind sehr zu empfehlen. Hierfür einfach die Maronen auf der bauchigen Seite kreuzförmig einritzen und bei 200 Grad Umluft ungefähr 20 Minuten backen. Aber Achtung die Maronen sind richtig, richtig heiß, wenn sie fertig sind und man muss sie erstmal kurz abkühlen lassen. Dann kann man sie aber einfach mit der Hand schälen und genießen. Am besten trinkt man dazu eine Tasse Glühwein (Achtung nicht fitnesstauglich), dann fühlt man sich fast wie auf dem Weihnachtsmarkt.
PS: Wer mal eine richtig gute Maronensupppe essen will, der muss unbedingt die im Backöfele in Würzburg probieren. Ich habe mich jetzt schon zum zweiten Mal geärgert, dass ich sie nicht bestellt und immer nur bei anderen probiert habe – nächstes Mal brauche ich eine für mich!!
Ich habe noch ein paar übrig, falls jemand Tipps hat wie ich meine Superfoods aus dem Wald noch verarbeiten kann – immer her damit 🙂
4 Kommentare zu „Superfoods aus dem Wald | Esskastanien vom Schwanberg“
Ich bin begeistert!
🙂 🙂
Oh, ich liebe Esskastanien, und gehe jedes Jahr selber welche sammeln. Bisher habe ich sie mir aber immer nur gebraten, aber deine Maronensuppe klingt auf jeden Fall super interessant, dass muss ich unbedingt mal probieren. Vielen Dank für diese coole Inspiration!
Klar, probier es unbedingt mal. Ich fand die Suppe sehr lecker 🙂